· Gedenktag orthodox: 14. Mai, 19. Dezember
· Name bedeutet: der Wohltäter (lateinisch)
· Märtyrer, Eisheiliger (Bonifatius ist einer der drei Eisheiligen)
· Geboren in Rom
· Gestorben um 306 in Tarsus in Kilikien, Türkei
Der junge Bonifatius von Tarsus war zu Beginn seines Lebens kein Christ und führte eine
sündige Beziehung mit Aglae, einer wohlhabenden Römerin. Aglae beauftragte Bonifatius
schließlich damit, in Tarsus nach den Reliquien christlicher Märtyrer zu suchen und sie nach
Rom zu bringen. Doch während seiner Reise nach Tarsus wurde Bonifatius Zeuge von
grausamen Folterungen und Tötungen im Rahmen der christlichen Verfolgungen unter Kaiser
Galerius. Tief bewegt durch das Leiden, das die Christen ertrugen, ließ sich Bonifatius taufen
und bekannte sich zum Christentum. Dies ließ ihn schließlich sein eigenes Leben kosten, als er
aufgrund seiner Überzeugung durch siedendes Pech hingerichtet wurde.
Die Begleiter von Bonifatius kehrten mit seinen Gebeinen zurück nach Rom, wo er an der Via
Latina beigesetzt wurde. Seine Überreste wurden später in die ihm und Alexius von Edessa
geweihte Kirche Santi Bonifacio e Alessio übertragen.
Die Legende von Bonifatius’ Märtyrertod wurde durch Simeon Metaphrastes überarbeitet, der
die Erzählung als eine inspirierende Geschichte der Glaubenstreue und des Mutes darstellte. Die
Details über Ort und Zeit des Martyriums wurden schließlich erst in der lateinischen
Übersetzung hinzugefügt.
Aufgrund seiner herausragenden Bedeutung für die Verbreitung des Christentums in Deutschland
nannte sich der bekannte Missionar Winfried später in Anlehnung an seinen Vorgänger
Bonifatius. Bonifatius von Tarsus ist auch Teil der christlichen Tradition der Eisheiligen und
wird in vielen Darstellungen als junger Mann oder als älterer Mann mit Bart gezeigt, der in
flüssigem Pech gefangen ist.