Boris und Gleb | Fürsten der Kiewer Rus

Boris | Roman
· Gedenktag orthodox: 24. Juli, 2. Mai
· Name bedeutet: der Kämpfer (russisch)
· Fürst, Märtyrer
· Patron: von Russland und Moskau
· Geboren nach 989
· Gestorben am 24. Juli 1015
Boris war der älteste Sohn von Wladimir I., dem Großfürsten von Russland, und sein jüngster
Bruder Gleb war der vierte Sohn. Nach dem Tod Wladimirs I. im Jahr 1015 brachen
innerfamiliäre Kämpfe um das Thronerbe aus, die schließlich zum Tod von Boris und Gleb
führten. Es ist immer noch unklar, wer für ihre Tötung verantwortlich war, aber laut der
kirchlichen Überlieferung war es Boris’ Halbbruder Swjatopolk, der die Hauptstadt Kiew in
Besitz genommen hatte und befürchtete, dass Boris ihn aufgrund seiner größeren militärischen
Stärke herausfordern würde.
Boris und Gleb waren auch politisch aktiv und versuchten, ihren Einfluss geltend zu machen.
Boris hatte eine starke Armee im Kampf gegen das rebellische Türkvolk der Petschenegen
aufgebaut, während Gleb versuchte, seine Beziehungen im Süden des Landes auszubauen. Diese
politischen Aktionen machten sie bei anderen Mitgliedern der Familie unpopulär und
möglicherweise zum Ziel ihres gewaltsamen Todes.

Am 2. Mai 1072 wurden die Reliquien von Boris und Gleb in die neu geweihte Boris- und
Gleb-Kirche in Wyschgorod / Vyshhorod bei Kiew überführt. Die Heiligsprechung der beiden
Brüder erfolgte bald danach und sie wurden die ersten Heiligen der russischen Kirche.
Ihr Kult wurde nicht nur in der orthodoxen Kirche verehrt, sondern auch in der katholischen
Kirche. Papst Benedikt XIII. bestätigte im Jahr 1724 den Kult des heiligen Boris und des
heiligen Gleb für die katholische Kirche. Heute werden sie immer noch als heilige Märtyrer
verehrt und gelten als Symbol für den Glauben und das Martyrium.
Gleb | David
· Gedenktag orthodox: 24. Juli
· Name bedeutet: der Bodenständige (lateinisch-russisch)
· Fürst, Märtyrer
· Geboren 987
· Gestorben am 24. Juli 1015
David war der jüngste Sohn von Wladimir I., auch bekannt als Wladimir dem Großen, dem
Großfürsten von Kiew, einem mächtigen Reich der Kievaner Rus. Olga, eine frühere Regentin
von Kiew im 10. Jahrhundert und Großmutter von Wladimir I. war seine Urgroßmutter. Nach
dem Tod Wladimirs kämpfte sich sein Halbbruder Swjatopolk in Kiew an die Macht und ließ erst
Boris und dann Gleb, die älteren Brüder von David, töten. Swjatoslaw, ein weiterer Bruder, floh
in die Karpaten, starb jedoch auch unter den Waffen seiner Verfolger. Jaroslaw, der jüngere
Bruder von Boris und Gleb, der in Nowgorod residierte, überlebte. Im Jahr 1019 besiegte er das
Heer von Swjatopolk und verbannte ihn in die Tatra, wo er eine schmähliche Niederlage erlebte.
Jaroslaw, später der Weise genannt, rächte somit den Mord an seinen Brüdern. 1072 wurden die
Gebeine von Gleb und Boris am 2. Mai in die gerade eingeweihte Boris- und Gleb-Kirche in
Wyschgorod/Vyshhorod bei Kiew überführt, und sie wurden vermutlich am gleichen Tag
heiliggesprochen. Eine erneute Translation der Gebeine fand im Jahr 1115 statt.
Boris und Gleb wurden zu den ersten Heiligen der russischen Kirche und ihr Gedenken wurde in
vielen Teilen des Landes durch die Benennung von Kirchen und Klöstern in ihrem Namen
gewürdigt. So wurde beispielsweise die Stadt Borissoglebsk bei Woronesch am Don nach ihnen
benannt. Ihre Geschichten und ihr Andenken sind eng mit der Geschichte Russlands und der
orthodoxen Kirche verbunden.