Christus Immanuel | Emmanuel | Emanuel

· Name bedeutet: „Gott (ist/sei) mit uns“
Die Darstellung des Emmanuel auf Ikonen hat ihre Wurzeln in der Weissagung des Propheten
Jesaja im 7. Kapitel, Vers 14: “Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht,
die Jungfrau wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den
Namen Immanuel geben.” Die Ikonographie des Emmanuel hatte die Aufgabe, das Wort Gottes
sowohl in seiner Präexistenz, also in seinem ewigen Sein vor seiner Menschwerdung, als auch in
seiner Existenz nach seiner Menschwerdung wiederzugeben.
Interessanterweise wurde der Emmanuel in der frühbyzantinischen Kunst nicht als Kind, sondern
eher dem “Alten der Tage” ähnlich dargestellt. Sein Abbild in der Ikonenmalerei zeigt ihn aber
oft als Knaben mit greisenhaften Zügen, die an antike und außerevangelische Vorbilder des
sogenannten “Kindgreises” (griechisch “paidariogeron”) erinnern. Besonders charakteristisch ist
dabei die gebuckelte und ausladende Stirn, unter der die ernsten Augen eines Erwachsenen den
Betrachter anblicken.
Der Emmanuel allein wird oft in einem Rundschild (lat. “clipeus”) oder Medaillon abgebildet
und spielt in der Ikonographie bestimmter Gottesmutterbilder eine bedeutende Rolle als
Symbolgestalt der Menschwerdung des ewigen Wortes Gottes. Die Darstellung des Emmanuel
auf Ikonen tauchte erst im 12. Jahrhundert in Russland auf und wurde als eine Art Proklamation
der vollendeten Menschwerdung verstanden.

Alles in allem ist das Bild des Emmanuel auf Ikonen stark auf den Bereich der Ostkirche und
ihrer Einflusszonen begrenzt, aber es bietet dennoch eine eindrucksvolle künstlerische
Darstellung der Menschwerdung Gottes.