Kyrill und Method

· Gedenktag orthodox: 14. Februar, 11. Mai, 17. Juli
· Name bedeutet: Kyrill/Cyrill: der Herrliche (griechisch), Method: der Ordentliche
(lateinisch-griechisch)
· Mönche, Glaubensboten bei den Slawen
Kyrill
· Geboren 826/827 in Thessaloniki, Griechenland
· Gestorben am 14. Februar 869 in Rom
Method
· Geboren um 815 in Thessaloniki, Griechenland
· Gestorben am 6. April 885 in Weligrad, Tschechien
Diese neuen Apostel waren leibliche Brüder und entstammten einer Adelsfamilie von
Thessaloniki. Von Kindheit an waren sie in Kontakt mit slawischen Bevölkerungsgruppen, die
sich im Gebiet der Stadt angesiedelt hatten. Sie lernten deren Sprache und wurden vertraut mit
ihren Sitten. Methodios, der Ältere, wurde 815 geboren und war von ruhiger und sanfter Natur.
Er studierte Rechtswissenschaften, trat in den Beamtenstand und wurde Gouverneur einer
Provinz, wo viele Slawen lebten. Nach einigen Jahren indessen empfand er Überdruss an der
Beschäftigung mit Dingen, die keinen ewigen Wert besitzen, und legte sein Amt nieder. Er zog in
das berühmte monastische Zentrum des bithynischen Olymps zurück, wo er ein vorbildlicher
Mönch wurde.
Der zweite der Brüder, dessen Taufname Konstantinos war (seinen Mönchsnamen Kyrillos sollte
er erst an sein Lebensende empfangen), wurde 827 geboren und empfing von Gott eine scharfe
Intelligenz sowie ein phänomenales Gedächtnis. Von Jugend an träumte er wie in neuer Salomo,
zur Gemahlin nicht eine schöne Prinzessin, sondern die Weisheit Gottes zu gewinnen. Im Alter
von 14 Jahren lernte er die Gedichte des Heiligen Gregor des Theologen (25.1.) auswendig und
flehte unter Tränen drum, dass man ihn in der Grammatik unterweise, damit er ihren Sinn
verstehen könne. Der Ruf des vielversprechenden Jünglings gelangte bis zum einflussreichen
Theoktistos (20. 11.), der in nach Konstantinopel holte und unter seinen Schutz nahm. In der
Kaiserstadt vervollständigte Konstantin rasch seine Allgemeinbildung und wurde von dem
besten Lehrer seiner Zeit in die höheren Wissenschaften eingeführt, nämlich von Leon dem

Mathematiker und dem Heiligen Photos dem Großen (6.2.), dessen bevorzugter Schüler er
wurde.
Er wurde zum Diakon geweiht, und Patriarch Ignarios ernannte ihn zum Leiter der
Patriarchatskanzlei. Nach kurzer Zeit legte er dieses Amt nieder und zog sich ins Kloster
Kleidion am Bosporos zurück Als der Cäsar Bardas 855 seinen Beschützer ‘Theóktistos
umbringen ließ, um die Macht zu ergreifen, kehrte Konstantin der Welt den Rücken und ging zu
seinem Bruder Methodios auf den bithynischen Olymp.
Die nächsten Jahre verbrachten die beiden Brüder in der Stille in Konstantinopel, Konstantin in
der Nähe der Kirche der Heiligen Apostel und Methodios im Kloster Polychronion, zu dessen
Abt man in ernannt hatte. 863 aber sollten sie von neuem ausgesandt werden, diesmal nach
Mähren (Morava). 863 traf eine Gesandtschaft des Fürsten des großmährischen Reichs, Ratislaw,
in Konstantinopel in, mit dem Gesuch, der Kaiser möge einen Bischof schicken, zusammen mit
einem Lehrer, der sein Volk den christlichen Glauben in seiner eigenen Sprache lehren konnte,
denn die fränkischen Missionare aus Bayern predigten auf Lateinisch und feierten eine
unverständliche Liturgie, sodass nur wenige Leute sich bekehrten und das Volk bei seinen
heidnischen Sitten blieb. Michael III. lehnte ab, einen Bischof zu entsenden, da er die
Jurisdiktion des römischen Papstes in dieser Gegend nicht anfechten wollte, doch er versprach,
Männer zu schicken, die die Heilslehre in der Ortssprache verkünden konnten.
Konstantin, mit seinen Sprachkenntnissen – er beherrschte neben seiner eigenen griechischen
Sprache das Bulgarische, Lateinische, Hebräische, Samaritanische, Altsyrische, Arabische und
Chasarische – und seiner Weisheit der geeignetste Mann für diese Mission, wurde also mit
seinem Bruder nach Mitteleuropa geschickt. Er bereitete sich auf diese Mission vor durch die
Schaffung eines Alphabets, dank welchem die HI. Schriften in der slawischen Sprache
geschrieben werden konnten. Dieses war ihm auf sein Gebet hin in einer Vision offenbart
worden. Nach verschiedenen Korrekturen und Anpassungen wurde dieses Alphabet später zum
Werkzeug, dank dem die bis dahin barbarischen slawischen Völker durch das Wirken der
Heiligen Hierapostel aufstiegen in den Rang der zivilisierten Völker, „die Gott in ihrer eigenen
Sprache loben”. Unterstützt von Methodios und mehreren Jüngern slawischen Ursprungs
übersetzte er die Evangeliums-Abschnitte, die in der Kirche gelesen werden, die Göttliche
Liturgie, das Stundenbuch und den Psalter. Solcherart gerüstet mit den wichtigsten Instrumenten
ihres apostolischen Werks, brachen die byzantinischen Hierapostel 863 auf nach Mähren, Dank
der Verwendung der slawischen Sprache, der True ihrer Lehre gegenüber der apostolischen
Tradition und der Ausstrahlung ihrer Heiligkeit war das Wirken der beiden Brüder bald von
großem Erfolg gekrönt.