Die Thematik der Ikone stammt aus einem Kirchenlied, in dem die Gottesmutter mit dem
unverbrennbaren Dornbusch verglichen wird, den Mose auf dem Berg Horeb erblickt hat. Der
unverbrennbare Dornbusch ist ein Strauch, der in Flammen steht, aber nicht verbrennt. Auf den
Ikonen wird er in Form von zwei übereinander liegenden Vierecken (manchmal Dreiecken)
dargestellt, deren Seiten nach innen gewölbt sind, so dass ein achteckiger (sechseckiger) Stern
entsteht. Die grüne Farbe des einen Vierecks symbolisiert den Busch, die rote Farbe des anderen
die Flamme.
Auf dem Stern ist die Gottesmutter mit dem Kind dargestellt. Manchmal sehen wir in der Hand
der Gottesmutter auch den ohne Zutun von Menschenhand von einem Berg losgerissenen Stein
(ein Symbol für die Mutter Gottes und Christus nach dem Propheten Daniel), eine Leiter
(Symbol aus der Vision Jakobs: “Er sah eine Treppe, die auf der Erde stand und bis zum Himmel
reichte. Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder. Und siehe, der Herr stand oben…”), ein Tor
(die Vision des Propheten Ezechiel: “Dieses Tor soll geschlossen bleiben, es soll nie geöffnet
werden, niemand darf hindurchgehen; denn der Herr, der Gott Israels, ist durch dieses Tor
eingezogen…”) oder einen Stab (Symbol für Christus – “…der Spross aus der Wurzel Isais…”).
In den vier roten Ecken sind die Symbole der Evangelisten dargestellt: der Löwe (Markus), der
Stier (Lukas), der Adler (Johannes) und der Engel/Mensch (Matthäus).
Manchmal wird die Gottesmutter in einer Mandorla gemalt, die aus zwei konzentrischen Kreisen
mit Engeldarstellungen besteht.
Unverbrennbarer Dornbusch
10
Mai