Georg | der Siegreiche | der Drachentöter

· Gedenktag orthodox: 23. April, 6. Mai
· Name bedeutet: der Landsmann (griechisch)
· Märtyrer, Nothelfer
· Attribute: Ritter mit Lanze, den Drachen durchbohrend
· Patron: der Soldaten, Bauern, Reiter, Bergleute, Sattler, Schmiede, Waffenschmiede
und Büchsenmacher, Böttcher, Pfadfinder, Artisten, Wanderer, Gefangenen, der
Spitäler und Siechenhäuser, der Pferde und des Viehs, gegen Kriegsgefahren,
Schlangenbiss-Vergiftungen, Versuchungen, Fieber, Pest, Lepra, Syphilis, für gutes
Wetter
· Geboren um 280 in Kappadokien, Türkei
· Gestorben um 305 in Lydda, heute Lod, Israel
Gemäß den Legenden wurde Georg als Sohn einer wohlhabenden und angesehenen Familie in
Kappadokien geboren und im Kloster getauft. Allerdings gibt es auch eine andere Überlieferung,
die behauptet, dass er in Sebaste in Armenien geboren wurde. Seine Mutter Polychronia war
demnach Christin und stammte aus Lydda, wo die Familie nach dem Tod des Vaters als Georg
noch sehr jung war, hin zog. Später trat Georg der römischen Armee bei und zeichnete sich durch
besondere Fähigkeiten und Tapferkeit aus, was ihm den Rang eines Heerführers einbrachte.
Märtyrerlegenden berichten von einem gleichnamigen Bischof Georg aus Alexandria, der nach
unzähligen Martyrien immer wieder vom Erzengel Michael ins Leben zurückgeholt wurde.
Andere Legenden erzählen von einem Georg, der unter einem Perserkönig namens Datian in
Melitene – dem heutigen Battalgazi nahe Malatya in der Türkei – gelitten hat. In späteren
Geschichten wird das Leid von Georg dem Richter Dacian zugeschrieben, der die Verfolgungen
unter Diokletian anordnete.

In einer Vision soll Jesus dem Georg prophezeit haben, dass er ein siebenjähriges Martyrium
durchmachen würde, in dem er drei Mal sterben und wieder aufleben müsste. Bei einer seiner
Folterungen, wurden ihm gleichzeitig 60 Nägel in den Kopf geschlagen.
Eine besonders bekannte Legende handelt vom Kampf des Ritters Georg mit einem Drachen, der
in einem See vor der Stadt Silena in Lybien – heutzutage bekannt als Qabīlat Sīlīn bei Al Khums
– oder vor Cyrene – dem heutigen Shahhat, ebenfalls in Lybien – hauste und die Stadt durch seine
giftigen Atemzüge bedrohte. Die Einwohner mussten Lämmer als Opfergaben darbringen, um
den Drachen zu besänftigen. Als irgendwann keine Tiere mehr vorhanden waren, waren die
Kinder der Stadt gezwungen, geopfert zu werden. Eines Tages war das Los auf die Königstochter
gefallen, die als Symbol für die Kirche gesehen wird. Nach einem herzzerreißenden Abschied
von ihren Eltern am See, erschien Georg, der zuvor alle seine fürchterlichen Martern durchleiden
musste, gevierteilt, wiederbelebt und in voller Schönheit erneuert durch die Cherubim. Er
bekämpfte den Drachen mit einem Kreuzeszeichen und durchbohrte das Ungeheuer, dass
daraufhin zu Boden stürzte.
Georg überzeugte die Königstochter, den Drachen mit ihrem Gürtel in die Stadt zu ziehen. Die
Bürger waren so verängstigt, dass sie alle flohen. Georg versprach, den Drachen zu töten, wenn
die Leute sich zum Christentum bekennen würden. Nachdem der Drache getötet wurde,
schleppten vier Paare von Ochsen das gewaltige Gewicht des Drachens aus der Stadt. Der König
ließ sich anschließend zusammen mit seinem gesamten Volk taufen. Diese Geschichten wurden
im zwölften Jahrhundert in der Georgslegende geschrieben, die die Rolle des Helden betont, der
die Kreuzfahrer unterstützt. In älteren Überlieferungen kommen auch Demetrius und Theodor als
seine Brüder vor, die neben Georg zu den am meisten verehrten Heiligen der Ostkirche zählen.
Des Weiteren gibt es uralte Vorstellungen, wonach Heldentum darin besteht, das Böse in Form
eines Drachens zu bekämpfen und zu besiegen, um aus dessen Gewalt befreit zu werden und so
zu einem neuen Bewusstsein zu gelangen.