Ida | Zanaida von Tarsus

· Gedenktag orthodox: 11. Oktober
· Name bedeutet: von Zeus
· Gestorben um 100 nahe Demetriada, Thessalien, Griechenland
Zenaida von Tarsus und ihre Schwester Philonella sind im östlichen Christentum wegen ihres
Einsatzes als Ärztinnen und ihrer Vorbildfunktion als “Anargyri” besonders verehrt. Diese
Bezeichnung steht für Ärzte, die keine Gebühren von ihren Patienten akzeptieren würden. Im
Gegensatz zu den in ihrer Zeit üblichen Praktiken, machten sie ihre medizinischen Fähigkeiten
allen Bevölkerungsschichten zugänglich und praktizierten nicht aus finanziellen Gründen.
Die beiden Schwestern wurden in eine wohlhabende jüdische Familie hineingeboren und
genossen damit eine gute Ausbildung. Durch ihren Cousin, den bekannten Apostel Paulus,
kamen sie in Kontakt mit dem christlichen Glauben und ließen sich taufen. Von ihrem Bruder
Jason, der Bischof ihrer Heimatstadt Tarsus war, wurden sie in die verschiedenen Aspekte des
Glaubens unterwiesen.
Als sie daraufhin die Philosophische Akademie in Tarsus besuchten, beschlossen sie, sich dem
Medizinstudium zu widmen. Nach Abschluss ihres Studiums zogen sie in die Berge bei
Demetriada in Thessalien, wo es neben heiligen Quellen auch Schreine für Asclepius gab.
Asclepius galt in der griechischen Mythologie als Gott der Heilung und der Medizin und wurde
in Tempeln verehrt, wo Heilungen durch Rituale und Opfergaben erbeten wurden.
Die beiden Schwestern richteten ihre Praxis in der Region ein und boten ihre medizinischen
Dienste allen Hilfesuchenden an. Dabei blieben sie ihrer Vorbildfunktion als “Anargyri” treu und
verzichteten auf Bezahlung. Anders als die damaligen Ärzte, die vor allem die Interessen der
wohlhabenden Schichten im Sinn hatten und sich insbesondere durch den Verkauf magischer
Amulette und Zauber bereicherten, setzten Zenaida und Philonella ihr medizinisches Wissen ein,
um Menschen zu helfen. So wurden sie zu Pionierinnen in der modernen Medizin und Vorbildern
für eine ethisch fundierte Ärzteschaft.