Johannes Chrysostomus | Patriarch von Konstantinopel

· Gedenktag orthodox: 30. Januar, 13. November
· Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebräisch)
· Patriarch von Konstantinopel, Kirchenvater
· Attribute: Bienenkorb, mit Engel
· Patron: der Beter, Prediger und Redner; bei Epilepsie
· Geboren um 345 in Antiochia, Türkei
· Gestorben am 14. September 407 in Comana Pontica, heute Ruinen in Gümenek bei
Tokat, Türkei

Johannes Chrysostomus stammte aus einer wohlhabenden Familie und erhielt eine umfassende
Bildung, auch im Bereich des christlichen Glaubens. Er studierte bei dem berühmten
griechischen Rhetoriker Libanius und begann seine Karriere als Anwalt. Im Jahr 367 wurde er
getauft und begann daraufhin an der renommierten theologischen Schule in seiner Heimatstadt

Bibelauslegungen zu studieren. Seine inspirierenden Vorbilder waren Flavian und Diodoros von
Tarsus, dessen Asketenschule er sich anschloss.
Für sechs Jahre lebte er in totaler Abgeschiedenheit und wurde Mönch und Einsiedler. Während
dieser Zeit lernte er die Testamente Christi auswendig. Durch seine strenge Askese erkrankte er
jedoch, weshalb er 378 wieder nach Antiochia zurückkehrte. Dort wurde er 381 von Meletios
zum Diakon und 386 von Meletios’ Nachfolger, Bischof Flavian I., zum Priester geweiht.
Johannes’ Redetalent machte ihn berühmt. Als begnadeter Prediger wirkte er an der
Patriarchalkirche von Antiochia und erhielt den Beinamen Chrysostomus (“Goldmund”)
aufgrund seiner ausgezeichneten Redekunst. Seine ernsthafte und zugleich praxisnahe Art zu
predigen machte ihn zu einem der größten Redner in der frühen Kirchengeschichte.
Johannes verstand es, die Theologie seiner Zeit verständlich auszudrücken und setzte sich als
Seelsorger dafür ein, dass seine Gemeinde zur christlichen Vollkommenheit gelangt. Für ihn war
die christliche Existenz geprägt von Glauben und Liebe, die sich in wohltätiger Sorge für die
Mitmenschen äußern. Die Gesellschaft solle nach der Botschaft Christi geordnet sein.