Gottesmutter von Georgien | Gruzinskaja

Die Ikone der Gottesmutter von Georgien, auch bekannt als Gruzinskaja, zeigt das Antlitz der
Jungfrau Maria, die sich ihrem Sohn Jesus zuwendet. Der Sohn Gottes sitzt auf ihrem linken
Arm und ist in voller Gestalt dargestellt. Seine rechte Hand ist zum Segen erhoben, während die
linke Hand eine geschlossene Schriftrolle hält. Die Gottesmutter umfasst das Gewand ihres
Sohnes mit ihrer linken Hand, während ihre rechte Hand vor ihrer Brust ruht.
Interessanterweise fand die Ikone ihre Heimat in Russland, nachdem sie im Jahr 1622 von einem
persischen König als Kriegsbeute während der Unterwerfung Georgiens erbeutet wurde. Ein
Gehilfe eines Kaufmanns aus der Stadt Jaroslavl’, der die Ikone in Persien erblickte und ihre
Bedeutung erkannte, kaufte sie zu einem hohen Preis und brachte sie 1623 nach Russland. Dort
wurde sie im Černogorskij-Kloster am Fluss Pinega im Gouvernement Archangel’sk aufgestellt.
Das Kloster, das zuvor im Jahr 1606 errichtet worden war und später in Krasnogorskij-Kloster
umbenannt wurde, war der perfekte Ort für die Ikone. Es war ein Ort der Ruhe und Besinnung,
wo sich Mönche und Gläubige versammelten, um zu beten und Frieden zu finden. Die Ikone
wurde schnell zu einem Brennpunkt der Verehrung und ihrer wundertätigen Kräfte. Ihr Ruf als
Heiligtum verbreitete sich schnell und erreichte schließlich Moskau.

Dort wurde die Gruzinskaja im Jahre 1654 unter der Herrschaft des Zaren Aleksej Michailovič
nach Moskau gebracht, wo sie zur Verehrung in der Moskauer Mariä-Entschlafens-Kathedrale
aufgestellt wurde. Viele Gläubige pilgerten zu der Ikone, in der Hoffnung auf Heilung und Trost.
Es wurden auch Kopien der Ikone angefertigt, die ebenso wundertätige Kräfte besitzen, wie das
Original.
Heute ist die Ikone ein bedeutendes Symbol des Glaubens in der orthodoxen Kirche und ein
Zeichen der Hoffnung für Gläubige auf der ganzen Welt. Ihre Geschichte und Bedeutung machen
sie zu einem wichtigen kulturellen Erbe, das auch heute noch verehrt wird.
Gedenktag: 22. August