Gottesmutter vom Don | Donskaja

Die Ikone “Gottesmutter vom Don” oder auch “Donskaja” zeigt das Kind, welches auf dem
rechten Arm der Gottesmutter ruht und seine Wange an ihrem Gesicht drückt. Die Gottesmutter
beugt ihr Haupt zum Kind und hält es sanft mit dem rechten Arm. Der Erlöser streckt seine
rechte Hand zur Schulter der Mutter und hält in der linken Hand eine Schriftrolle. Seine Füße
sind bis zu den Knien nackt und stützen sich auf den linken Arm der Mutter Gottes.
Diese Ikone wurde von den Don-Kosaken dem Fürsten Dimitrij Donskoj zur Hilfe in der
Schlacht gegen die Tataren überreicht. Sie wurde auf einem Holzstiel wie eine Kirchenfahne
befestigt und war während der Schlacht am Schnepfenfeld (1380) beim Heer und wurde durch
das Lager getragen. Nach dem Sieg schenkten die Kosaken die Ikone dem Fürsten Dimitrij
Donskoj, welcher sie in der Mariä-Entschlafungs-Kathedrale in Kolomna aufstellte. Ivan der
Schreckliche betete sogar vor dieser Ikone, als er in die Schlacht von Kazan’ zog.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Ikone an verschiedene Orte gebracht. Im 16. Jahrhundert
fand sie ihren Weg in die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale des Moskauer Kremls. Im Jahre 1591
wurde Moskau auf Grund ihrer Fürsprache vom Angriff des Khans der Krimtataren Kazygirej
gerettet. An dem Ort, an dem die Ikone während der Schlacht aufgestellt wurde, gründete man
im selben Jahr das Donskoj-Kloster. Später wurde die Ikone wieder in den Kreml gebracht und
fand einen angemessenen Platz in der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale als erste Ikone auf der
linken Seite der Königsportale. Im Jahre 1598 wurde vor ihr Boris Godunov vom Patriarchen Iov
zum Zaren proklamiert. Im 17. Jahrhundert wurde die Ikone dann rechts neben der Ikone des
Erlösers von Smolensk platziert.
Mit ihrer langen Geschichte ist diese Ikone nicht nur eine religiöse Darstellung, sondern auch ein
wichtiger Teil der russischen Historie und Kultur.
Gedenktag: 19. August