Die Gottesmutter der Passion, auch die Gottesmutter der “immerwährenden Hilfe” oder
Strastnaja genannt, ist eine wundertätige russische Ikone. Ursprünglich befand sie sich in Nischni
Nowgorod und wurde nach einem ersten Wunder in das Dorf Paliza überführt, das im gleichen
Episkopat liegt. Im Jahr 1641 wurde die Ikone auf Geheiß des Zaren Alexei Michailowitsch nach
Moskau gebracht und im neu erbauten Passions-Jungfrauen Kloster aufgestellt. Leider wurde das
Kloster nach 1928 abgerissen.
Der Typus “Mater de Perpetuo Succursu” fand in der postbyzantinischen Zeit in der
römisch-katholischen Kirche durch Ikonen der sog. “italo-krethischen” Schule große
Verbreitung. Eine berühmte Ikone dieses neuzeitlichen Typus ist von Andreas Rico (Ritzos) aus
Herakleion auf Kreta, der um die Mitte und in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Italien
tätig war. Ihm wird gelegentlich die Schöpfung dieser Darstellung zugeschrieben. Die in
Griechenland sehr beliebte Ikone trägt oft erklärende Inschriften wie: “Bevor er (Erzengel
Gabriel) der ganz Reinen den Gruß entbot, zeigt er die Leidenswerkzeuge, Christus aber,
sterbliches Fleisch geworden, sieht sie furchtsam in Todesangst.”
Die Ikone zeigt die Muttergottes vom Typus Hodegetria mit dem Christuskind auf dem linken
Arm, das zu Gabriel emporblickt. Das beängstigte Kind ist erstmals im Athos-Kloster Hilandar
als Fresko-Kopie des 14. Jahrhunderts anzutreffen, dann im makedonischen Kloster Konce,
beschriftet als “bangende Muttergottes von Hilandar”. Dieser Beweis zeigt, dass die
Ikonographie lange vor Andreas Rico bekannt war.
Gedenktag: 13. August
Gottesmutter der Passion | Gottesmutter der „immerwährenden Hilfe“ | Strastnaja
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Mai