Gottesmutter “Unverbrennbarer Dornbusch“

Die Darstellung des Dornbuschs, der nicht verbrennt, wird in der christlichen Ikonografie als
bedeutendes Symbol der Jungfrau Maria angesehen. Wie im Buch Exodus beschrieben, wurde
Moses auf Sinai von Gott in Form eines brennenden Dornbuschs angesprochen – ohne dass der
Busch selbst verbrannte. So wird Maria als Mutter Gottes dargestellt, die vom göttlichen Feuer
erfasst wurde, aber dennoch unbeschadet davonkam.
Die Darstellung des Dornbuschs ist besonders in Russland seit dem 16. Jahrhundert weit
verbreitet und hat eine sehr komplexe Symbolik. Die Jungfrau Maria mit dem Jesuskind
Emmanuel ist umgeben von einem achteckigen Stern, der aus zwei ineinander verschachtelten
Rhomben besteht. Diese Sternform liegt wiederum auf einer Rosette. In den unteren Zacken des

Sterns sind die Symbole der vier Evangelisten zu sehen und die Rosette und die oberen Zacken
sind mit Engeln geschmückt, deren Attribute sich aus dem Akathistos-Hymnus ableiten lassen.
Die Ikone des Dornbuschs wird im Volksglauben als Schutzsymbol gegen Blitz und Feuer
angesehen und zu diesem Zweck in Häusern und Wohnungen aufgestellt. In den vier Ecken der
Ikone sind alttestamentliche Prophezeiungen über die Menschwerdung Gottes und die Geburt
Jesu Christi zu sehen. Die Symbole der vier Evangelisten sind ebenfalls auf der Ikone abgebildet:
Matthäus als geflügelter Mensch, Markus als Löwe, Lukas als Stier und Johannes als Adler.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Darstellung des Dornbuschs in der christlichen
Ikonografie eine sehr wichtige Rolle spielt und eine komplexe Symbolik aufweist. Die
ikonografische Darstellung der Jungfrau Maria als unversehrtem Dornbusch, der vom göttlichen
Feuer erfasst wird, wird im Volksglauben als wirksamer Schutz gegen Feuer und Blitz
angesehen.
Gedenktag: 4. September