Romanos „Melodos“ | Dichter und Diakon

· Gedenktag orthodox/katholisch: 1. Oktober
· Name bedeutet: der Römer (griechisch)
· Diakon, Dichter
· Geboren um 485 in Emesa, heute Hims in Syrien
· Gestorben um 558 in Konstantinopel, heute Ístanbul in der Türkei
Romanos, Sohn christlicher Eltern mit wohl jüdischer Abstammung, erhielt in Berytos – eine
juristische Ausbildung, wurde dann dort um 510 zum Diakon geweiht und wirkte an der
Auferstehungskirche. Zur Zeit des Kaisers Anastasios I. kam er nach Konstantinopel und wirkte
als Kleriker an der Kirche der Gottesmutter in der Kyros-Stiftung, später vielleicht auch an der
Hagia Sophia; möglicherweise war er auch als Vorsänger am Kaiserhof tätig. Die Legende
berichtet, dass Romanos neben der der Gottesmutter geweihten Kirche wohnte; diese sei ihm am
Abend der Geburt Christi im Traum erscheinen, habe ihm ein Papyrusblatt gereicht und
befohlen, dieses zu verschlingen. Nachdem er das getan hatte, erwachte er, bestieg er den Ambo
und begann zu singen. Romanos wurde daraufhin bekannt. Romanos wurde der überragende
Vertreter des Kontakions, der Hymnen mit rhythmischen Strophen, die der Verkündigung dienen.
Seine Hymnen sind in besonderer Weise lebendig, mit Liebe zum Detail und bildreicher Sprache,
oft mit Dialogen und Paradoxa – und oft geprägt von der Form der Hymnen des Alten
Testaments. Dabei verwendete er ein einfaches Griechisch, das der Sprache des Volkes
nahestand. Ihm werden etwa tausend Hymnen auf die Feste des Kirchenjahrs und auf die
Gedenktage von Heiligen zugeschrieben. 89 ihm zugeordnete Hymnen sind erhalten, davon
gelten 60 als authentisch. Ein Epigramm beschreibt Romanos, wohl kurz nach seinem Tod: Der
Teil hat am Chor der Engel im Himmel / singt auch auf Erden jene (himmlischen) Melodien!