Sophia von Mailand

· Gedenktag orthodox: 17. September
· Gedenktag katholisch: 30. September
· Name bedeutet: die Weisheit (griechisch)
· Witwe, Märtyrerin
· Patron: der Witwen; in Not und Bedrängnis
· Geboren in Mailand in Italien
· Gestorben um 130 in Rom
Die Legende erzählt, dass die christliche Witwe nach dem Tode ihres wohlhabenden Mannes
ihren Besitz an die Armen austeilte und dann Mailand verließ. In der Absicht, das Martyrium zu
erleiden, ging sie mit ihren Töchtern Fides, Spes und Caritas nach Rom. Unter Kaiser Hadrian
angeklagt, wurden die Töchter nach vielen Martern hingerichtet und an einem 30. September von
ihrer Mutter in den Katakomben des Callistus bestattet; drei Tage später wurde auch sie selbst
enthauptet. Die Legende erläutert damit, was Paulus im Hohen Lied der Liebe (1. Korintherbrief
13, 12 – 13) erläutert: in der Ewigkeit werde ich völlig erkennen (Sophia, die Weisheit) … Nun
aber bleibt Glaube (Fides), Hoffnung (Spes), Liebe (Caritas), diese drei. Die Legende ist ohne
jeglichen historischen Wert, wurde aber in viele Sprachen übertragen und weithin überliefert.
Sophias Kult ist in Rom im 6. Jahrhundert bezeugt. Sie wird oft mit der größten
frühchristlich-byzantinischen Kirche, der Hagia Sophia in Konstantinopel – dem heutigen
Ístanbul – in Verbindung gebracht; in Wirklichkeit gab es den Vorgängerbau schon vor der
Verehrung der Sophia, sie ist die Kirche der heiligen Weisheit, nicht der heiligen Sophia, die
gleichwohl in vielen orthodoxen Kirchen – aus Unkenntnis – verehrt wird.